Datenschutz Information

Wir verwenden Cookies um externe Inhalte darzustellen, Ihre Anzeige zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Dabei werden ggf. Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für externe Inhalte, soziale Medien, Werbung und Analysen weitergegeben. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

Sie können entweder allen externen Services und damit Verbundenen Cookies zustimmen, oder lediglich jenen die für die korrekte Funktionsweise der Website zwingend notwendig sind. Beachten Sie, dass bei der Wahl der zweiten Möglichkeit ggf. nicht alle Inhalte angezeigt werden können.

Alle akzeptieren
Nur notwendige Cookies akzeptieren
ICC Austria - Home

Betrug im Import und Export

Das internationale Geschäft ist sehr wettbewerbsintensiv. Bei „normalen Geschäften“ mit konstanten Partnern und in eingefahrenen Geleisen haben sich die Profitspannen in den letzten Jahren sehr stark reduziert. Umgekehrt sind bei ungewöhnlichen Geschäftstypen oft mit neuen Partnern teilweise sehr interessante Margen zu erzielen. Nur diese Geschäfte sind meist schwierig zu durchleuchten, risikoreich und es tummeln sich hier nicht nur seriöse Geschäftspartner. Um diese Risiken zu verringern, sollten Sie die neuesten Tricks und „Schmähs“ der internationalen Betrüger kennen, die manche Geschäftsschwachstellen erkannt haben und diese systematisch auszunützen versuchen.

Hier einige Beispiele:

"Kleine Gaunereien" gegen Import- und Exportfirmen

  • Aktuell: Betrügerische Einkäufer benutzen die scheinbare Legitimität eines bestehenden Unternehmens für kriminelle Ziele („Identity theft“)

    Die Betrüger kopieren frei zugängliche und überprüfbare Firmendaten und die Unternehmensbeschreibung und verbinden diese Daten mit einer anderen Telefonnummer (meist einer pre-paid Mobiltelefonnummer) und einer selbstkreierten E-Mail-Adresse (vielfach nur durch einen Buchstaben unterschiedlich zur E-Mail-Adresse des reellen Unternehmens). Mit diesem scheinbar legitimen Mantel werden bei ausländischen Unternehmen Bestellungen aufzugeben - meist für die Branche relativ kleine Mengen, sodass die Lieferanten sich nicht die Mühe machen intensive Recherchen anzustellen. Die Betrüger bestehen darauf, erst nach Empfang der Waren zu bezahlen, die verlangten Lieferfristen sind relativ kurz, die Lieferadressen meist nur kurzfristig angemietete Büros oder Lagerhallen. Die Betrüger selbst sitzen meist nicht in demjenigen Land in dem sie vorgeben zu sein.

  • Seit einiger Zeit bieten Firmen aus dem arabischen Raum Ausschreibungsunterlagen für Projekte - die es gar nicht gibt - zum Kauf an; der Schaden liegt oft bei € 600.- bis 1.500.-.
  • Osteuropäische und afrikanische Firmen bieten durchaus interessante Exportwaren zum Kauf an - Zahlung gegen L/C. Kurz vor Verschiffung kommt ein Fax der Exportfirma, in dem um einen kleinen Überbrückungskredit gebeten wird, da man kein Geld habe, um die Ware die letzten Kilometer in den Hafen liefern zu lassen. Und dann hören Sie nie wieder etwas von dieser Firma.
  • Firmen erhalten Anbote, ihr Unternehmen in internationalen Branchen- oder Internetverzeichnissen zu präsentieren. Manche erscheinen dann aber „absichtlich“ nicht oder in Formen die Ihnen keinerlei Werbeeffekt bringen; der Schaden liegt oft bei € 800.- bis 2.000.-.


Größere Betrügereien gegen Import- und Exportfirmen

  • „International Leasing“: Eine österreichische Firma wollte einer kasachischen Firma eine Maschine auf Leasingbasis zur Verfügung stellen, fand jedoch anfänglich keine Leasingfirma, die dieses Geschäft abwickeln wollte. Letztlich fand sich ein „Institut“ in Frankfurt. Als „Sicherstellung“ verlangte man die erste Leasingrate im Voraus vom Hersteller der Maschine, die weiteren waren aus Polen zu begleichen.
    Die Maschine wurde geliefert, die erste Rate aus Polen wurde auch bezahlt... – aber dann waren das Frankfurter Institut, der polnische Zahler und auch die Maschine in Kasachstan „unauffindbar, verschwunden“.

  • Sie planen eine Vertriebsniederlassung in den USA und finden in einer Wirtschaftszeitung ein Inserat, in dem eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ihre Dienste „bei Firmengründungen“ anpreist. Sie nehmen das Anbot an und zahlen ein paar tausend Dollar für die Gründung. Die Spesen müssen „leider“ im vorausbezahlt werden.

    Nun kann es 3 fach weitergehen:
    • Sie zahlen und hören nichts mehr von Ihrem US Partner.
    • Es kommt bei der Gründung aus diversen Anlässen leider zu Schwierigkeiten und die Eintragung wird „verweigert“. Die Spesen sind aber schon verbraucht.
    • Sie zahlen, die Firma wird eingetragen und die servicebewusste Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bietet Ihnen an, einen verlässlichen Geschäftsführer für Sie zu suchen. Dieser ist bald „gefunden“ und beginnt unverzüglich mit „seinen Aktivitäten“. Er kauft Waren im Namen der Firma ein, nimmt Kredite auf, begeht vielleicht sogar kriminelle Delikte auf Namen und Rechnung Ihrer Firma. Bis Sie dahinterkommen ist „Ihr Freund“ verschwunden und die gekauften Waren mit ihm.

Auch hier gilt: "if it looks too good to be true - it probably isn´t true"! Tolle Offerte und Chancen gibt es natürlich, aber meist können nur Brancheninsider diese wirklich und effizient wahrnehmen. Sollten Sie über vermeintliche Chancen außerhalb Ihrer Branche stolpern, raten wir Ihnen, diese nur nach intensiver Recherche wahrzunehmen.

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

 

ICC Austria - Internationale Handelskammer
Wiedner Hauptstraße 57, 1040 Wien
Tel: +43-1-504 83 00

E-Mail: icc(at)icc-austria.org