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Das 1997 errichtete DOCDEX-System der ICC stellt ein schnelles und kostengünstiges Streitbeilegungssystem dar. Es ermöglicht die Beilegung von Streitfällen im Bereich der Einheitlichen Richtlinien für Dokumentenakkreditive (UCP500/ERA 500). Seit 2002 deckt es ferner den Bereich der Einheitlichen Richtlinien für Inkassi (Uniform Rules for Collections) sowie die Einheitlichen Richtlinien für auf Anfordern zahlbare Garantien(Uniform Rules for Demand Guarantees) ab. Das DOCDEX-Verfahren wird weltweit von Bankern, Anwälten und international tätigen Außenhandel- und Finanzexperten in Anspruch genommen, wenn schneller Entscheidungsbedarf über einen Streitfall im Rahmen der genannten Richtlinien entstanden ist.

Im Verlauf des DOCDEX-Verfahrens legen die Parteien ihre Argumente und Unterlagen dem International Center for Expertise der ICC vor. Daraufhin ernennt das Center drei Experten, die das Verfahren innerhalb eines Zeitraumes von maximal zwei Monaten entscheiden, meistens sogar innerhalb eines Monats. Langwierige und teure Gerichtsverfahren können auf diese Weise vermieden werden. Zum ersten Mal fasst die neue englischsprachige ICC-Publikation alle bisherigen DOCDEX-Entscheidungen in einem einzigen Band zusammen, wobei die Entscheidungen eine große Bandbreite von Fragen beantworten. Kann z. B. ein Standby Letter of Credit, welches den ERA 500 unterworfen ist, auch Gegenstand eines DOCDEX-Verfahrens sein? Sollten Banken verpflichtet werden, das verwendete Transportmittel bei der Lieferung auf einem Konnossement anzugeben? Wann ist ein typographischer Fehler eine Diskrepanz? Welche Auswirkung hat die angenommene Fälschung eines Konnossements? Diese und andere Fragenkomplexe werden eingehend von ausgewählten ICC-Experten erörtert und behandelt.