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Der große Vorteil der Mediation liegt darin, dass die beteiligten Parteien selbst eine interessenbasierte und zukunftsgerichtete Lösung entwickeln können. In etwa 80 Prozent der bei der ICC unter den ADR eingereichten Verfahren wird eine Einigung erzielt (so der Streit nicht bereits „red hot“ sein, wo es nur mehr emotional um „Blut“ und Rache geht)
Ein weiterer Vorzug sind die geringeren Kosten und die kürzere Verfahrensdauer: Bei der ICC dauern Mediationsverfahren im Schnitt von Eingang des Antrags bis zur Einigung nicht länger als zwei bis vier Monate (oft genügen 2 bis 3 Sitzungen) und diese Methode ist mit durchschnittlichen Kosten um die 20.000 US-Dollar bei Streitwerten um die 30 bis 50 Millionen US-Dollar eindeutig günstiger als Gerichts- oder Schiedsverfahren.
Schlagwortartig lassen sich die Vorteile folgendermaßen beschreiben:
Ein prägnantes Beispiel: Eine amerikanische Bank ließ ein Computersoftwareprogramm entwickeln. Nach einem Jahr Entwicklungszeit zeichnete sich ab, daß die Softwarefirma den vereinbarten Zeitrahmen um ca. 4 Monate überschreiten würde. Die Bank stornierte den Vertrag und klagte auf Schadenersatz. Es kam zur Mediation mit folgender Ausgangslage: so die Bank mit ihrer Klage vor Gericht durchkommt (was wahrscheinlich war) geht die Softwarefirma in Konkurs. Die Bank bekommt kein Geld, hat auch kein einsetzbares Softwareprogramm und müßte an eine neue Firma einen Programmentwicklungsauftrag geben sowie wiederum ca. ein Jahr Entwicklungszeit warten.
Das Ergebnis der Mediation war: die Bank gab der Softwarefirma die benötigten zusätzlichen 4 Monate Entwicklungszeit und finanzierte diese. Das fertige Softwareprodukt wurde von beiden Partnern an andere Banken zu guten Preisen weiterverkauft und man teilte sich die Profite. Beide Partner haben durch diese Lösung viel Geld gewonnen statt durch ein Gerichtsverfahren viel Zeit und Geld zu verlieren.
Also ADR, Mediation ist viel mehr als nur ein Vergleich zwischen 2 Streitparteien. Es ist der Versuch neue gemeinsame, langfristige Geschäftsmöglichkeiten zu finden. Und wenn diese gefunden, sind man den anhängigen „kleinen“ Streit auch noch „nebenbei“ lösen.
Die setzt natürlich voraus, dass es eine gemeinsame Zukunft gibt. D.h. „one-off Geschäfte“ bei denen kein Nachfolgegeschäft geplant ist bzw. möglich ist werden schwierig durch ADR zu lösen sein. Umgekehrt, dort wo es eine potentiell mögliche langfristige Geschäftsverbindung gibt, sollte ADR die 1. Wahl in den Streitbeilegungsmethoden sein (außer der Konflikt ist bereit „red hot“).